Das Überangebot von Restaurants führt in England zu einem gesättigten Markt und einem intensiveren Wettbewerb. Dazu kommen steigende Kosten für Mitarbeiter, Miete und Betriebsmittel. Zurzeit kann man in Großbritannien daher jede Woche neue Nachrichten über insolvente Restaurantfilialen lesen. Kann das auch für Deutschland erwartet werden?
Was passiert in England?
Die steigenden Kosten in Kombination mit der gesunkenen Nachfrage führten in England zu einem Anstieg der Insolvenzen von Restaurants in 2017 um ein sattes Fünftel. Zudem berichten 78% der Unternehmen im Restaurantsektor über eine zunehmende Verschuldung. Besonders betroffen sind in erster Linie Restaurantketten, die ihren personal touch und damit ihren Charme und ihren USP verloren haben.
Können wir das Gleiche in Deutschland erwarten?
Die Gründe für das zunehmende Restaurantsterben können dabei auch deutsche Gastronomen treffen. Neben den steigenden Kosten und einem gesättigten Markt, müssen Restaurants immer mehr darauf achten, dass ihr Betrieb „Instagram-able“ ist. Social Media spielt, insbesondere bei den Millennials, der wichtigsten Kundengruppe von Gastronomen, eine wesentlich größere Rolle als noch vor ein paar Jahren. Das bedeutet, dass Restaurants immer mehr Geld für die Inneneinrichtung, Branding und spezielle Elemente ausgeben müssen, um einen „Insta-freundlichen“ Look zu erhalten.
Dazu kommt der steigende Einfluss der Lieferdienste auf Restaurants. Zwar erweitern Lieferdienste potentiell den Kundenstamm, schlagen aber mit einer 20-25% Kommission auch ordentlich zu Buche. Zudem fällt bei Bestellungen über Lieferdienste der Verzehr von Getränken, vor allem vom hochmargigen Alkohol weg.
Gibt es schon erste Anzeichen?
Tatsächlich ging die Anzahl der Restaurants in Deutschland in den letzten Jahren stetig zurück. Gab es im Jahr 2009 noch 81.000 umsatzsteuerpflichtige Restaurants, so sind es 8 Jahre später knapp 10.000 Restaurants weniger.
Gleichzeitig steigt der Umsatz der verbliebenen Betriebe in Deutschland stetig. Im Jahr 2017 sogar um über 5%. Ein Umsatzgewinn bei gleichzeitiger Verringerung der Unternehmen lässt auf eine Konsolidierung schließen, ein erstes Anzeichen einer Krise.
Wie weit fortgeschritten die Konsolidierung in Deutschland bereits ist, merkt man, wenn man ein wenig mehr ins Detail geht. In dem 15 jährigen Zeitraum von 2002 bis 2017 ist die Anzahl der Marktteilnehmer in der Gastronomie um 22% zurückgegangen, während der Gewinn um 53% stieg.
Retail lässt grüßen
Diese Entwicklung ist wesentlich extremer als es z.B. in der Retail Industrie der Fall war, in der, im gleichen Zeitraum, die Anzahl der Marktteilnehmer um 19% zurückgingen und der Gewinn um nur 20% stieg.
Tatsächlich finden wir auch bereits wohlbekannte Ketten, die zunehmend Probleme haben. Ein prominentes Beispiel ist Vapiano. Die Restaurant-Kette ist in einer Art Dauerkrise. Die Aktie hat seit dem Börsengang im Sommer 2017 mehr als zwei Drittel ihres Werts verloren und das Unternehmen befindet sich in einer massiven Abwärtsspirale. Auch die vermeintlichen neuen Stars wie Hans im Glück zeigen erste Schwächen. Denn der harte Expansionskurs verlangt der Burger-Kette einiges ab und die Kosten steigen schneller als erwartet.
Systemgastronomie im Fokus
Seit 2010 wächst die Systemgastronomie in Deutschland jährlich im Schnitt um 4,7 Prozent und damit deutlich stärker als die klassische Gastronomie. 13,7 Milliarden Euro des 55 Milliarden Euro schweren Gastro-Markts stammen bereits von Ketten. Doch zeichnen sich erste Konsilidierungen im Markt ab.
Vielleicht noch keine Krise, aber...
die ersten Anzeichen sind da! Noch haben Restaurantketten die Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell den wandelnden Kundenwünschen anzupassen und, zum Beispiel, Lieferdienste in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Doch gerade bei diesen turbulenten Bedingungen wird gutes Kosten- und Working-Capital-Management mit das Wichtigste sein, um langfristig bestehen zu können.
Falcon kann helfen!
Ein Umdenken innerhalb der Branche ist erforderlich, um einem Restaurantsterben, wie es in England momentan stattfindet, entgegenzuwirken. Und exakt diesen Transformationsprozess begleiten wir mit Falcon. Wenn Sie betroffen sind und Interesse haben, melden Sie sich gerne bei uns!