7 Alternativen zum Personalabbau

Deike Maria Flemming

Wenn die Kosten überhandnehmen und der Umsatz des Unternehmens sinkt, ist das Management oft gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen. Doch welche Alternativen gibt es zum Personalabbau? Wie kann man ein in Schieflage geratenes Unternehmen auch arbeitsplatzerhaltend restrukturieren? Wir stellen Ihnen sieben bewährte Alternativen & Maßnahmen vor.

Diese Maßnahmen können Sie konkret umsetzen

  1. Gehälter kürzen und weniger Arbeit anbieten & Kurzarbeit
  2. Frührente oder Altersteilzeit inzentivieren
  3. Mitarbeiter beteiligen
  4. Betriebsinterne Umschulungen vornehmen
  5. Verbesserungs- und Sparpotentiale durch Unternehmensumfragen erkennen
  6. Mitarbeiter-Benefits untersuchen
  7. Home Office anbieten

Die einzelnen Maßnahmen erklären wir in diesem Artikel.

Um die Sparmaßnahmen unternehmensweit zu realisieren, ist eine gute Koordination aller Projekte des strategischen Projektportfolios nötig. Gemeinsam mit unseren PMO-Experten (Project Management Office) haben wir eine Checkliste erstellt, die wir Ihnen gerne kostenlos zur Verfügung stellen. Sie wird Ihnen helfen, Ihr Projektportfoliomanagement zu analysieren und Probleme rechtzeitig anzugehen.

1. Gehälter kürzen und weniger Arbeit anbieten & Kurzarbeit

Wenn der Firma ein schwerer wirtschaftlicher Schaden droht, sind Gehaltskürzungen (und ggf. Kurzarbeit) rechtens. Wichtig ist hierbei:

  • Die Kürzungen dürfen nicht willkürlich sein. Alle Mitarbeiter sollten hiervon in vergleichbarem Maße betroffen sein.
  • Gerade in Deutschland ist auch das Model "Kurzarbeit" beliebt. Aber Vorsicht! Kurzarbeit kommt dem Personalabbau in seiner Wirkung auf Ihr Geschäft sehr nahe.
  • Kommunizieren Sie die Verhandlung neuer Gehaltsstrukturen mit Ihren Mitarbeitern klar als Alternative zur Kündigung, ohne mit einer Lohnkürzung zu drohen.
  • Holen Sie sich die Zustimmung der Mitarbeiter ein, halten Sie in keinem Fall ohne eine im gegenseitigen Einvernehmen beschlossene Arbeitsvertrag Anpassung Gehälter ein.
  • Die Maßnahmen müssen bereits Teil der einzelnen Arbeitnehmerverträge sein.

Statistik: Wie haben sich die Personalmaßnahmen in Ihrem Betrieb im Zuge der Wirtschaftskrise verändert? | Statista


Gehaltskürzungen lassen sich außerdem mit reduzierten Arbeitsstunden oder Job Sharing, bei dem zwei Stellen zu einer zusammengelegt und in Teilzeit von zwei Arbeitskräften besetzt werden, verbinden. Möglicherweise können Sie auch einen Teil des Gehalts streichen und durch steuerfreie Sachbezugsleistungen wie Tankgutscheine ersetzen. Auf diese entfallen Steuern und Sozialabgaben für beide Seiten, allerdings nur bis zu einer Höhe von 44 € pro Mitarbeiter pro Monat.


Statistik: Anzahl der Kurzarbeiter in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 1991 bis 2017 | Statista


2. Frührente oder Altersteilzeit inzentivieren

Bieten Sie älteren Mitarbeitern an, in Frührente zu gehen. Oft profitieren diese Mitarbeiter von Gehaltsstrukturen, die in Zeiten anderer wirtschaftlicher Verhältnisse ausgehandelt wurden oder mit langjähriger Unternehmenszugehörigkeit gewachsen sind. Wenn sie vor Ablauf ihres Arbeitsvertrages in Rente gehen, können Sie Mitarbeiter auf einer niedrigeren Gehaltsstufe einstellen. Für den Arbeitnehmer, der in Frührente geht, hat dies allerdings Abstriche beim Rentensatz zur Folge. Die Frage nach einer entsprechenden Abfindung kann aufkommen.


Eine Alternative zur Frührente ist die Altersteilzeit, bei der Mitarbeiter vor dem Renteneinstieg ihre Arbeitszeit auf 50% reduzieren. So entfallen Teile der Lohnkosten, aber natürlich reduziert sich auch die Verfügbarkeit der Mitarbeiter. Bei der Altersteilzeit müssen Arbeitgeber beachten, dass eine Lohnaufstockung von mindestens 20% rechtlich vorgesehen ist - Ihre Mitarbeiter bekommen also einen höheren Stundensatz. Die freigewordene Arbeitszeit kann der Arbeitnehmer entweder fortlaufend nehmen oder in einem Blockmodell. Bei dieser Variante arbeitet der Arbeitnehmer die Hälfte der bis zum Renteneintritt vorgesehenen Arbeitszeit in Vollzeit weiter, erhält aber nur das Teilzeitgehalt. Nach Ablauf der ersten Hälfte des Vorrenten Zeitraumes wird der Mitarbeiter freigestellt und erhält weiterhin das reduzierte Gehalt plus die Lohnaufstockung.

3. Mitarbeiterbeteiligung

Um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, ihre Identifikation mit der Firma zu stärken und die Produktivität anzuheizen, können Sie einen Employee Buy-Out anbieten. Hierbei kaufen Mitarbeiter Anteile am Unternehmen. Beim direkten Übergang können Gehälter ganz oder teilweise in Unternehmensanteile konvertiert werden, die dann dauerhaft in den Besitz der Angestellten übergehen. Das Unternehmen spart so Lohnkosten und bei den Mitarbeitern reduziert sich die Last durch Steuern und Sozialabgaben. Ist eine kurze Finanzspritze durch Fremdkapital gefragt, können Angestellte dem Unternehmen ein Mitarbeiterdarlehen gewähren. Der Arbeitgeber behält im gegenseitigen Einvernehmen einen Teil des Gehaltes ein und zahlt diesen zuzüglich eines vom Gewinn oder Umsatz des Unternehmens abhängigen Zinssatzes zu einem späteren Zeitpunkt zurück.

4. Langzeitstrategie: Betriebsinterne Umschulungen

Wenn bestimmte Arbeitsplätze, Positionen oder Abteilungen zukünftig wegfallen werden, können die betroffenen Mitarbeiter umgeschult werden und zukünftig andere Arbeitsplätze abdecken. Möglicherweise gibt es verwandte Einsatzgebiete, die einen geringen Trainingsbedarf haben - beispielsweise, wenn Wartungsmitarbeiter in Produktion oder Montage wechseln können. Werden im Gegenzug neue Positionen oder Abteilungen geschaffen? Dann überlegen Sie, welche Angestellten geeignete Skillsets für einen Wechsel mitbringen und durch welche Unterstützung Sie die Mitarbeiter auf ein neues Arbeitsgebiet vorbereiten können, die bisher keine entsprechenden Erfahrungen gesammelt haben.
Bei dieser Alternative ist eine langfristige Perspektive und der rechtzeitige Blick in die Zukunft gefragt. Der richtige Zeitpunkt, um diese Strategie zu implementieren, ist bevor das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät oder gar eine Insolvenz droht. Sie bietet sich an, wenn sich Markt- bzw. Unternehmensveränderungen langsam durchsetzen oder auf lange Sicht absehbar und damit planbar sind.

5. Unternehmensumfragen

Nutzen Sie das Know-how Ihrer Belegschaft und schöpfen Sie aus Verbesserungsvorschlägen, die direkt von den betroffenen Fachexperten stammen. Oft haben Ihre Mitarbeiter konkrete Vorschläge zur Optimierung ihrer Produkte oder Arbeitsbereiche und Ansätze zur Entwicklung neuer Produkte, Abläufe oder Unternehmensstrategien. In unserem Beitrag zu Verbesserungsmaßnahmen lesen Sie, wie Sie diesen Prozess mit einer Bottom-Up-Planung gestalten können.

6. Mitarbeiter-Benefits untersuchen

Möglicherweise wird in Ihrem Unternehmen viel Geld für Mitarbeiter-Benefits wie Firmenwagen, Weihnachtsfeiern, tägliche Verpflegung, Reisen oder Mitarbeitergeschenke ausgegeben. Die einfachste Methode ist, diese schlichtweg zu streichen. Doch welche Alternativen hat man, um die Ausgaben zu reduzieren, ohne die Mitarbeiter in Aufruhr zu versetzen?

  • Bieten Sie statt Bonuszahlungen z.B. längere unbezahlte Auszeiten für Sabbaticals oder Weiterbildungen an.
  • Knüpfen Sie Weihnachtsgelder oder ähnliche Sonderzahlungen an die Erreichung von Umsatzzielen.
  • Auch Mitarbeiterprogramme, bei denen Ihre Mitarbeiter Rabatte auf Produkte und Dienstleistungen anderer Anbieter erhalten, sind eine wertvolle Alternative, die Sie als Arbeitgeber kein Geld kosten.
  • Haben Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung, die Mitarbeiter kostenlos nutzen können, ohne dass bei Ihnen zusätzliche Ausgaben entstehen?
  • Wenn Sie Ihren Mitarbeitern bereits Firmenhandys mit Flatrate-Verträgen zur Verfügung stellen, können Sie hier als Benefit auch die private Nutzung gestatten.
  • Werden Firmenwagen nur sporadisch genutzt, weil Ihre Angestellten nicht regelmäßig z.B. im Außendienst unterwegs sind, dann rechnet sich vielleicht die Umstellung auf einen Carsharing-Dienst, bei dem nur tatsächlich absolvierte Fahrten bezahlt werden müssen.
  • Auch an dieser Stelle kann es sich lohnen, über steuer- und sozialabgabenfreie Sach Bezugsscheine nachzudenken.

Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Vielleicht entwickeln Sie ja sogar ein paar einzigartige Ideen, die den Zusammenhalt Ihres Unternehmens für die schwierige Zeit noch stärkt und das Betriebsklima positiv beeinflusst.


Alternativen zu Personalabbau

7. Home Office

Wenn Sie den Vorteil flexibler Mietverträge bei Ihren Büroimmobilien haben, können Sie Ausgaben reduzieren, indem Sie Mitarbeitern ins Home Office auslagern und dafür Ihre Standorte verkleinern. Wenn Sie Ihre Büroimmobilien nicht mieten, sondern besitzen, können Sie die freigewordenen Arbeitsplätze an andere Unternehmen vermieten und so eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen.
Vom Home Office zu arbeiten, hat den Vorteil für Arbeitnehmer, dass sie weniger Fahrzeit und -kosten haben, wodurch Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung vereinfacht werden sowie der Alltag entstresst wird. Oft können Arbeitskräfte zu Hause aufgrund fehlender Ablenkungen konzentrierter arbeiten und so außerdem ihre Produktivität erhöhen. Wichtig: Nicht für jeden Mitarbeiter ist dies die richtige Arbeitsform, vielen Menschen fehlt dann der soziale Aspekt. Abhilfe kann eine Mischform schaffen, bei der sich mehrere Mitarbeiter einen Arbeitsplatz im Büro teilen und abwechselnd einen Tag im Büro und einen bzw. mehrere Tage im Home Office verbringen.


Statistik: Wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie dann lieber im Büro oder von zu Hause aus arbeiten? | Statista


Maßnahmen & Projekte umsetzen

Damit die Umsetzung der neuen Sparmaßnahmen reibungslos klappt, ist ein gut funktionierendes Projektportfoliomanagement gefragt. Unsere PMO-Experten haben 20 Gründe für das Scheitern von Projekten in einer Checkliste gesammelt. Diese stellen wir Ihnen gern kostenlos zum Download bereit, damit Sie Ihr Projektportfoliomanagement genau unter die Lupe nehmen können.

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